5. März 1874:
43 Einwohner von Hirschfelde gründeten die Freiwillige Feuerwehr. Die Unkosten zur Beschaffung der Technik wurden durch eine freiwillige Sammlung im Ort gedeckt, welche 1037,80 Mark erbrachte.
1. August 1874:
Die Firma IB Herrman kaufte eine Handdruckspritze für Pferdezug mit einer Leistung von 374 l/min.
1. Mai 1880:
Die Gemeinde läßt einen Gerätewagen zum Transport der Feuerwehrutensilien bauen.
5. März 1899:
anläßlich des 25jährigen Bestehens der Feuerwehr bestellt die Gemeinde eine mechanische Schiebeleiter aus Holz
(Höhe: 16,2 m)
21.August 1904:
zum 30. Geburtstag der FFW Hirschfelde findet der Feuerwehrverbandstag in Hirschfelde statt. 1180 Feuerwehrmänner mit 14 Musikkapellen und 2 Spielmannszügen nehmen am Festumzug teil. Das Gerätehaus mit Steigerturm in der Neißegasse wird übergeben. 4 einholmige Hakenleitern werden beschafft.
26. und 27. Juli 1924:
Zum 50jährigen Bestehen fand der 34. Verbandstag der Feuerwehren im Ort statt. 2252 Festteilnehmer, 25 Musikkapellen und 11 Spielmannszüge nahmen teil.
19. November 1925:
Die Feuerwehr erhielt die 1. Motorspritze mit Pferdezug (Förderleistung: 1000 l/min).
März 1929:
Anschaffung eines Hydrantenwagens (zweirädriger Holzwagen zum Schieben) und Fertigstellung einer Schleifenalarmanlage von Siemens und Halske Dresden. Diese Anlage war bis 1993 als 2. Alarmierungssystem im Einsatz.
1. Juni 1934: Ein motorisierter Phänomen Granit-Mannschaftswagen wird gekauft. Von nun an braucht nicht mehr auf die Zugpferde gewartet werden, wenn ausgerückt werden muß.
August 1940:
Anschaffung der 1. Tragkraftspritze mit Anhänger und einer Förderleistung von 800 l/min.
9. Mai 1945:
Zum Kriegsende gingen der Mannschaftswagen und der Anhänger verloren. Pferdekraft war wieder gefragt.
1949:
Mit dem Erhalt eines großen PKW vom Typ Chrysler aus dem Jahr 1929 stand wieder ein Zugfahrzeug zur Verfügung. Anläßlich des 75jährigen Bestehens wurde im Gerätehaus in freiwilliger Arbeit ein kleiner Schulungsraum eingerichtet.

6. September 1956:
Zusammenschluß der Wehren Hirschfelde und Rosenthal
1957:
Da das Zugfahrzeug unbrauchbar wurde erhielten wir vom Rat des Bezirkes Dresden einen gebrauchten LKW vom Typ Praga kostenlos zur Verfügung gestellt. Er wurde von unseren Handwerkern normgerecht als LKW-F8 umgebaut und 1959 in Dienst gestellt. Gleichzeitig wurde durch Beziehungen ein neuer Schlauchtransportanhänger beschafft.
1960:
Die Wehrleitung stellt einen Antrag an die Gemeinde, einen Schlauchtrockenturm und in Rosenthal ein neues Gerätehaus zu bauen. Diese Vorhaben wurden bis 1966 realisiert.

24.Dezember 1963:
Als "Weihnachtsgeschenk" erhielten wir als erste Wehr des Kreises Zittau ein gebrauchtes und komplett bestücktes Löschfahrzeug LF 15 auf Fahrgestell H3A, Bj. 1955. Dieses Löschfahrzeug war bei uns bis 1988 im Einsatz.

1964:

Die FFW Hirschfelde gehört zum Kreislöschzug und nahm an der Katastrophenschutzübung am 20. September in Polen teil. 19 Löschfahrzeuge aus dem ganzen Bezirk Dresden waren eingesetzt.

1969:
Die Gemeinde schaffte einen LKW Robur LO 2,5t an, der von unseren Kameraden normgerecht als Löschfahrzeug umgebaut und bis Ende 1994 eingesetzt wurde. (Heute sind wir dabei, diesen wieder instand zu setzen.
1972:
Die sich noch heute im Einsatz befindliche Anhängeleiter (18 m) wird gekauft.
1973:
Mit dem Ausbau einer alten Scheune zum derzeitigen Gerätehaus mit 5 Wohneinheiten wird begonnen. Im Februar 1976 konnten diese von den Kameraden bezogen werden und im Juni 1977 wurden die heutigen Fahrzeughallen übergeben. Ein Schulungsraum mit sanitären Anlagen und Küche wurde von den Kameraden bis 1978 errichtet. Weiterhin erhielt unsere Feuerwehr ihren ersten Schaumbildneranhänger - SBA 4,5.
1974:
Drausendorf wird nach Hirschfelde eingemeindet. Am 28 September erfolgt die feierliche Zusammenlegung der beiden Feuerwehren.
1975:
Wir erhielten vom Kraftwerk Hirschfelde ein altes Tanklöschfahrzeug vom Typ S4000. Es wurde komplett neu aufgebaut und 1977 in Dienst gestellt. Für die damalige Zeit waren wir nun modern ausgerüstet. Das von den Kameraden eingebaute Wendestrahlrohr war das einzigste in der DDR auf diesem Fahrzeugtyp.
31. Juli 1978:
Beim Dachstuhlbrand in einer großen Scheune des ehemaligen "Mühlgutes" in Hirschfelde auf der Komturgasse, konnte trotz großer Anstrengungen ein achtjähriger Junge nur noch tot geborgen werden. Zwei weitere Kinder konnten das Gebäude noch rechtzeitig verlassen. Die Ursache war Brandstiftung.
1980:
Im OT Drausendorf wurde das alte Löschfahrzeug K 30 gegen einen für damalige Verhältnisse modernen Barkas B1000 ausgetauscht.
20. - 22. Juli 1981:
Bei der bislang letzten Hochwasserkatastrophe in Hirschfelde, Drausendorf und Umgebung waren die Kameraden ca. 1350 h im Einsatz. Im Drausendorfer Gerätehaus stand das Wasser 40 cm hoch.
16. Juni 1984:
Mit Schauübung, Festsitzung und großem Tanzabend wurde das 110jährige Bestehen unserer Feuerwehr gefeiert.

Juni 1990:
Wir bekamen unser jetziges Tanklöschfahrzeug vom Typ IFA W 50 L/A. Dazu wurde die Wehr um 19.00 Uhr zu einem angenommenen Fahrzeugbrand auf den Markt (Ernst- Thälmann- Platz) alarmiert. An der "Einsatzstelle" angekommen, war kein Fahrzeugbrand zu sehen. Nur ein TLF 16 auf W 50 Fahrgestell stand da und alle dachten, die hauptamtlichen Kräfte der Feuerwehr Zittau wären zur Unterstützung eingetroffen. Die Überraschung war gelungen und groß war die Freude, als wir damals ein nagelneues Tanklöschfahrzeug vom Landratsamt Zittau übernehmen durften.
Dafür wurde der Oldtimer, das TLF S4000 abgegeben. . Zum damaligen Zeitpunkt des Falls der DDR waren wir noch sehr froh ein, für unsere Vorstellungen, modernes und neues Löschfahrzeug zu besitzen. Über die Fahrzeugtechnik und Ausstattung in den alten Bundesländern hatten wir noch keine Kenntnis. Jetzt hingegen müssen wir eingestehen, ist es teilweise deprimierend, bei einer Fahrt zur Einsatzstelle - im Durchschnitt 35 km/h - von Pkw´s überholt zu werden.

...Bis zur Wiedervereinigung im Jahre 1990 war die Freiwillige Feuerwehr Hirschfelde Stützpunktfeuerwehr. Die Einsatzbereitschaft der Wehr war für die Ortslage sowie die Nachbargemeinden der Industriegemeinde Hirschfelde gewährleistet. Mit der politischen Wende kamen, wie schon kurz vorher angesprochen, auch völlig neue Kenntnisse sowie auch Probleme auf uns hinzu. Von der großen Industriegemeinde mit Kraftwerk, Ferrolegierungswerk ( Stahlveredlung ), Textil- und chemischer Industrie ist nicht mehr viel übrig geblieben. Viele Bürger unserer Gemeinde wurden arbeitslos bzw. mußten sich an und in anderen Orten neue Arbeit suchen. Dies wirkt sich nätürlich auch auf die Tageseinsatzbereitschaft aus, da uns jetzt vornehmlich die jungen Kameraden fehlen. Das sieht in unseren Nachbargemeinden nicht viel besser aus. Mit der sich neu etablierenden Industrie sind die Gefahrenschwerpunkte jedoch im groben geblieben. Besonders auch im Hinblick auf die Tageseinsatzbereitschaft wurde im Jahr 1992 der Feuerwehrortsverband Hirschfelde gegründet, in welchen sich die Gemeinden Dittelsdorf, Schlegel und Wittgendorf eingliedern. Bei größeren Einsätzen wird seit dem am Tage gemeinsam
ausgerückt. Nachts entscheidet der jeweilige Einsatzleiter über die Nachforderungen der Nachbarwehren

Am 29. September 1990
erfolgte die (Neu-)Gründung des Landesfeuerwehrverbandes Sachsen. Dazu wurden uns, durch den ebenfalls neu zu gründenden Kreisfeuerwehrverband Zittau einige Entwürfe zur Arbeitsweise der Verbände etc. vorgelegt. Seitens der Wehrleitung wurden Änderungsvorschläge abgegeben. Die "vorläufige" Gründung des KFV erfolgte damals am 20. Juni 1990, die "offizielle" am 06. April 1991. Die Feuerwehr Hirschfelde, incl. Kommandostelle in Drausendorf, traten geschlossen dem Verband bei.

Am 25. Oktober 1990
erhielten wir über das Landratsamt einen weiteren, komplett bestückten Schlauchtransportanhänger mit 32 B- Schläuchen. Desweiteren wurden am Ende des Jahres alle bei uns befindlichen Grundmittel aus DDR- Zeiten (Schläuche, Preßluftatmer, Masken, Handsprechfunkgeräte, Bekleidung, usw.) durch das Landratsamt in die Eigenverwaltung der Gemeinde übergeben. Ab diesem Zeitpunkt war die Gemeinde für die Finanzierung und Ausrüstung der Feuerwehr zuständig (früher der Staat).

Am 12. November 1990
erfolgte die Gründung der Jugendfeuerwehr Hirschfelde. Eigentlich muss man an dieser Stelle von einer Umbenennung ausgehen, da es schon zu DDR- Zeiten eine JFW gab, nur nannte diese sich damals "Arbeitsgemeinschaft Junge Brandschutzhelfer". 13 Schüler von Hirschfelde und Drausendorf standen bereit um loszulegen, die Leitung übernahmen die Kameraden Johannes Brendler und Wilfried Apelt.

Am 03. Januar 1991
erhielt die Wehr eine nagelneue STIHL - Kettensäge vom Typ 026, sowie einen STIHL - Motortrennschleifer und reichlich Zubehör im Gesamtwert vom 3.104,00 DM. Ein neuer TSA (Tragkraftspritzenanhänger) und ein neuer Schaumbildneranhänger (SBA) mit dem Inhalt von 450 Litern Mehrbereichsschaumbildner konnten am 04. Januar 1991 in Empfang genommen werden. Gleichzeitig wurde der alte SBA außer Dienst genommen und an den Landkreis abgegeben. Erstmals wurde im Jahr 1991 die Feuerwehrabgabe in unserem Ort - wie auch in den anderen Neuen Bundesländern - eingeführt

Am 23. Januar 1991
ertönten um 13.25 Uhr die Sirenen in Hirschfelde und Drausendorf. Einsatzbefehl: Scheunenbrand, Hirschfelde, Komturgasse !!! Gleichzeitig wurde die Feuerwehr Zittau zur Unterstützung alarmiert. Bei Eintreffen stand der Dachstuhl des Gebäudes im Vollbrand. Die Einsatzstelle kam einigen Kameraden bekannt vor, handelte es sich doch um die bislang noch erhaltene zweite Scheune des ehemaligen "Mühlgutes" - siehe 31. Juli 1978. Durch Kinder (12 und 13 Jahre) wurde in der Scheune mit den dort befindlichen Strohballen eine "Bude" gebaut und auf Grund des Lichtmangels eine Kerze entzündet. Durch die offene Flamme wurde das eingelagerte Stroh entzündet. Die Kinder versuchten die Anfänge des Brandes zu löschen, jedoch ohne Erfolg. Zum Glück konnten sie sich vor Eintreffen der Wehren unverletzt retten.

Mit dem Beschluss Nr. 008/91 wurde am
03. Juni 1991
durch den Gemeinderat erstmals wieder eine Feuerwehrsatzung in der Gemeinde Hirschfelde beschlossen. In diesem Zusammenhang erfolgte - wie auch in den anderen neuen Bundesländern - die Einführung der Feuerwehrabgabe. Je nach Einkommen gestaffelt, mussten männliche Bürger der Gemeinde 20,00 DM, 40,00 DM oder 60,00 DM an die Gemeinde zahlen. Dieses Geld floss zur weitern Verbesserung des Ausrüstungsstandes der Wehr in den Haushalt ein.

Am 19. September 1991
entschlossen sich die Feuerwehren des ehemaligen Wirkungsbereiches zur Gründung des Ortsfeuerwehrverbandes Hirschfelde. Zu den Mitgliedswehren gehörten zum damaligen Zeitpunkt die Freiwilligen Feuerwehren von Ditteldorf, Eckartsberg, Hirschfelde, Oberseifersdorf, Schlegel und Wittgendorf. Nach entsprechender Wahl übernahm Kamerad Ralf Beckert den Vorsitz, welchen er bis heute inne hat. Mit Durchführung der ersten Stufe der Gemeindegebietsreform wurden die Gemeinden / Feuerwehren Eckartsberg und Oberseifersdorf der Gemeinde / Feuerwehr Mittelherwigsdorf zugeordnet und traten folglich aus dem OFV Hirschfelde aus. Alle anderen Wehren sind noch immer Mitglied. Seit dieser Zeit werden jährlich Übungen, Ausbildungen und bei Bedarf Einsätze gemeinsam bewältigt.

Mit dem 25. September 1991
wurde unserer Wehr ein gebrauchtes Fahrzeug von Typ Robur LO 2002 kostenlos angeboten. Es handelte sich dabei um einen ehemaligen grünen Pritschenwagen der Nationalen Volksarmee der DDR, welcher jedoch schon in Feuerwehrrot lackiert war. Das Fahrzeug wurde mit Sondersignal ausgerüstet und dient seither als Hilfsgerätewagen. Auf der beplanten Pritsche wurden Geräte, welche bislang nicht auf den vorhandenen DDR- Löschfahrzeugen mitgeführt wurden, untergebracht, so z.B. Leichtschaumgerät (LSG), Kettensäge und Trennschleifer, Tauchpumpen, Schaufeln, Besen, Sandsäcke usw. für den Personentransport wurden 2 Sitzbänke eingebaut. Weiterhin wird das Kfz als Zugfahrzeug für BLA, AL 18, TSA usw. eingesetzt.

Auf Grund der steigenden Anzahl von technischen Hilfeleistungen im Bereich Straße wurde ein alter STA umgebaut und mit Ölbindemitteln, Besen und dergleichen beladen, sowie 12 orangefarbene Feuerwehrjacken (DIN, RAL 2004) aus Baumwolle mit Koller Aufschrift "Feuerwehr" beschafft. In der Folge wurde am 16. Dezember 1991 durch den Gemeinderat eine "Satzung zur Regelung des Kostenersatzes und zur Gebührenerhebung für Leistungen der FFw Hirschfelde", sowie die Ehrungs- Auszeichnungs- und Bestattungsordnung für Feuerwehrangehörige beschlossen.

 
1993:
Die Ausrüstung der Wehrmitglieder mit Funkmeldeempfängern ("Pieper") beginnt. Bis heute besitzen 23 Kameraden ein solches Gerät. Die alte Schleifenanlage geht außer Betrieb.
1994:
Mit der Neuordnung des Katastrophenschutzes wurde uns ein neues Löschfahrzeug LF 16 TS übergeben. Das Fahrzeug verfügt zwar über viel Schlauchmaterial, jedoch über keinen Wassertank. Im gleichen Jahr wurde unserer FFW 120 Jahre alt. Aufgrund der schwierigen finanziellen Lage, in der sich Hirschfelde zu diesem Zeitpunkt befand, konnte kein großes Fest gefeiert werden. Dies wird in diesem Jahr nachgeholt.
31. Januar 1997
In der Führung unserer Wehr fand ein Generationswechsel statt. Der damalige Wehrleiter Herr Diener und sein Stellvertreter Herr Kühnel kündigten Ihre Rücktritte an. Mit Kamerad Ronny John wurde ein neuer Wehrleiter gewählt, an seiner Seite steht Matthias Schneider. Als neuer Zugführer wurde Enrico Poppe und als Jugendfeuerwehrwart Mario Krause berufen.
 

Zuletzt ein kleiner Überblick über die derzeitige Zusammensetzung der Wehr.

  Gesamt Hirschfelde Drausendorf
aktive Kameraden:
37
29 davon 1 weibl.
8
Frauen:
3
2
1
Alterskameraden und Ehrenmitglieder:
21
Jugendfeuerwehr:
24
fördernde Mitglieder:
keine

 

Derzeitige technische Ausstattung:

  1 Tanklöschfahrzeug 16 / 25, Typ IFA W 50 L/A, Baujahr 1990
  1 Löschfahrzeug LF 16 TS ( BUND ), Typ Iveco, Baujahr 1994
  1 Lkw ( Hilfsgerätewagen ), Typ Robur LO 2002, Baujahr 1978
  1 Kleinlöschfahrzeug, Typ Barkas, Baujahr 1974
  1 Anhängeleiter, 18 m, Baujahr 1972
  1 Schaumbildneranhänger mit 450 l Schaumbildner, Aufbau Robur, Baujahr 1989
  1 Tragkraftspritzen- und 2 Schlauchtransportanhänger
  1 Anhänger- Pritsche, Aufbau Firma H. Rathmann, Baujahr 1971

 

Fortsetzung folgt!